C2B, oder auch Consumer-to-Business, ist ein Geschäftsmodell, bei dem der Verbraucher als Dienstleister für Unternehmen auftritt. Hierbei bietet der Konsument sein Know-how, seine Fähigkeiten oder auch seine Produkte an und tritt somit in direkte Verhandlungen mit Unternehmen. So können Unternehmen gezielt auf individuelle Bedürfnisse eingehen und Verbraucher profitieren von mehr Flexibilität und Innovationskraft.

Ein Consumer-to-Business-Modell (C2B) ist sozusagen eine Form des Geschäftsverkehrs, bei der ein Verbraucher oder Endnutzer einem Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung zur Verfügung stellt.

  • C2B-Unternehmen konzentrieren sich darauf, aus ihrem Kundenstamm einen Mehrwert zu generieren, indem sie Ideen sammeln, Feedback einholen und vieles mehr.
  • Google AdSense und Affiliate Marketing sind einige praktische Beispiele für C2B-Dienste.
  • Marktforschung und die Einbindung des Zielgruppenpotenzials sind für C2B-Unternehmen ebenso ein Beispiel.

Im Gegensatz zum traditionellen Business-to-Consumer (B2C) -Modell ermöglicht das Consumer-to-Business (C2B) -Modell den Unternehmen, einen Mehrwert von den Verbrauchern zu erhalten und umgekehrt. Im Folgenden erfährst du, wie C2B-Geschäftsmodelle funktionieren und warum du ein C2B-Unternehmen gründen solltest.

Wusstest du schon? Andere typische Geschäftsmodelle sind Consumer-to-Consumer (C2C) Business-to-Business (B2B) und Business-to-Consumer (B2C).

Wie funktionieren C2B Consumer-to-Business Geschäftsmodelle?

Beim C2B-Modell profitieren die Unternehmen von der Bereitschaft der Verbraucher, ihren eigenen Preis zu bestimmen oder dem Unternehmen Daten oder Marktinformationen zur Verfügung zu stellen, während die Verbraucher von Flexibilität, direkter Bezahlung oder kostenlosen oder vergünstigten Produkten und Dienstleistungen profitieren.

Man kann also sagen, dass das Unterscheidungsmerkmal von C2B der Wert ist, den die Kunden dem Unternehmen bringen.

Das kann bedeuten, dass die Verbraucher über z.B. die sozialen Medien gemeinsam mit einem Unternehmen Ideen, Produkt- oder Dienstleistungskonzepte und Lösungen entwickeln. C2B kann auch bedeuten, dass ein Unternehmen einem anderen Unternehmen Verbrauchererkenntnisse und verbraucherorientierte Lösungen als Hauptdienstleistung oder Mehrwertangebot zur Verfügung stellt.

Zu den C2B-Geschäftsmodellen gehören umgekehrte Auktionen, bei denen die Kunden ihren Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung nennen, die sie kaufen möchten, und wenn ein Verbraucher einem Unternehmen gegen eine Gebühr die Möglichkeit bietet, die Produkte des Unternehmens auf dem Blog des Verbrauchers zu vermarkten.

Zum Beispiel können Lebensmittelunternehmen Food-Blogger bitten, ein neues Produkt in ein Rezept aufzunehmen und es für ihre Leser zu rezensieren. Kostenlose Produkte oder direkte Bezahlung können einen Anreiz für YouTube-Rezensionen darstellen. C2B könnte auch bezahlte Werbeflächen auf der Website des Verbrauchers beinhalten.

Google Ads und AdSense ermöglichen diese Beziehung, indem sie vereinfachen, wie Blogger für Anzeigen bezahlt werden. Mit Diensten wie Amazon Associates können Webseitenbetreiber Geld verdienen, indem sie auf ein Produkt verlinken, das bei Amazon zum Verkauf steht.

Das Consumer to Business Geschäftsmodell im digitalen Zeitalter

Das C2B-Modell hat im digitalen Zeitalter Erfolg, weil die Verbraucherinnen und Verbraucher mit den Marken „verbunden“ sind. Während die Geschäftsbeziehung früher strikt in eine Richtung verlief und die Unternehmen den Verbrauchern Dienstleistungen und Waren anboten, ermöglicht das neue bidirektionale Netzwerk den Verbrauchern, ihr eigenes Unternehmen zu werden.

 Sinkende Kosten für Technologien wie Videokameras, hochwertige Drucker und Webentwicklungsdienste geben den Verbrauchern Zugang zu Werbe- und Kommunikationsmitteln, die früher nur großen Unternehmen vorbehalten waren. So können sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen von dem C2B-Modell profitieren.

Damit die C2B-Beziehung erfüllt werden kann, müssen die Beteiligten klar definiert sein. Der Verbraucher kann jede Person sein, die einem Unternehmen etwas anzubieten hat, egal ob es sich dabei um eine Dienstleistung oder eine Ware handelt.

Beispiele dafür wären ein Blogger, wie oben erwähnt, oder ein Fotograf, der Unternehmen Bilder anbietet. Der Verbraucher könnte auch jemand sein, der an einer Umfrage teilnimmt oder jemanden über Vermittlungsseiten wie Freelance.de anwirbt.

Das Unternehmen in diesem Modell könnte jedes Unternehmen sein, das entweder direkt oder über einen Vermittler Waren oder Dienstleistungen von Einzelpersonen kaufen möchte. Ein Vermittler würde das Unternehmen mit dem Pool von Personen verbinden und als Portal für die Käufer/innen und Verkäufer/innen fungieren. Der Vermittler vermarktet die Waren und Dienstleistungen über Vertriebskanäle und stellt Personen Werbemittel, logistisches und technisches Know-how zur Verfügung.

Der Vermittler könnte ein Unternehmen sein, das eine Stelle über eine Vermittlungsseite besetzen möchte, ein Unternehmen, das online über Google Ads werben möchte, oder ein Unternehmen, das Personen für Umfragen und Marktforschung benötigt.

Beispiele für C2B-Unternehmen

Einige der angesagtesten C2B-Geschäfte konzentrieren sich auf authentische Verbindungen und Flexibilität, darunter Modelle aus den folgenden Bereichen:

  • Marketing und Markenbekanntheit
  • Marktforschung
  • Freiberuflichkeit und Minidienstleistungen

C2B-Modelle wie Marketing und Markenbekanntheit

In der heutigen Wirtschaft ist es für die Verbraucher immer wichtiger, den Marken zu vertrauen, mit denen sie interagieren. Dieses Vertrauen wird durch Werbung auf Websites, Blogs, YouTube-Videos und Social Media und mehr gestärkt. Aus diesem Grund haben Content Creation Marketing und Affiliate Marketing an Bedeutung gewonnen.

Content Creation Marketing

Content Creator sind Personen mit einem großen Publikum, vor allem in den sozialen Medien, aber manchmal auch in den traditionellen Medien. Das kann jemand sein, der bereits berühmt ist, z. B. eine professionelle Sängerin wie Miley Cyrus oder ein Schauspieler wie Johnny Depp, oder eine Person, die sich eine große Anhängerschaft aufgebaut hat wie Cameron Dias.

Die Meinungen und Empfehlungen von Influencern sind den Menschen wichtig. Wenn also einer von ihnen dein Produkt anpreist oder seinen Millionen von Anhängern eine Werbung zeigt, wird das zwangsläufig zu Verkäufen führen.

Unternehmen gehen in der Regel individuell auf Influencer zu und bauen eine Beziehung zu ihnen auf. Sie bieten Influencern kostenlose Produkte oder Dienstleistungen an, damit sie eine authentische Empfehlung abgeben können und führen dann eine der folgenden Aktionen durch:

  • Sie bieten ihnen an, Inhalte für ihren Online-Auftritt bereitzustellen.
  • Sie bitten sie, ein Profil des Unternehmens/Marke zu bewerben oder eine Führungsperson des Unternehmens für einen Podcast oder ein Video zu interviewen.
  • Sie erkundigen sich nach bezahlten Werbeauftritten.

Affiliate Marketing

Während das Content Creation Marketing auf der Attraktivität einer Person beruht, basiert das Affiliate-Marketing auf dem Marketingwissen eines Unternehmens oder einer Website und der Größe der Zielgruppe. Der Affiliate-Vermarkter wählt die Marke oder das Produkt aus, für das er werben möchte, normalerweise aus einer Liste von Produkten auf einem Affiliate-Marketing-Marktplatz.

Sobald der Affiliate Marketer ein Produkt ausgewählt hat, bewirbt er es bei seiner Zielgruppe auf die Art und Weise, die er für richtig hält, in der Regel über Website-Anzeigen oder E-Mail-Marketing. Wenn ein Kunde auf den individuellen Affiliate-Link klickt und das Produkt kauft, erhält der Affiliate-Vermarkter eine Provision.

Hier sind einige der beliebtesten Affiliate-Werbe- und Marketingkanäle:

  • Google AdSense. Personen mit einer stark frequentierten Website können mit dem Google AdSense-Programm Geld verdienen, indem sie Anzeigen für ergänzende Produkte und Dienstleistungen über Google schalten.
  • Awin. Der Awin-Marktplatz ist wie ein umgekehrtes Google AdSense. Personen, die mehr Geld mit ihrem Website-Traffic oder ihren E-Mail-Listen verdienen wollen, suchen sich Affiliate-Angebote aus, wählen eines aus und verdienen einen bestimmten Betrag, wenn ein Besucher über ihren speziellen Link einkauft.
  • Amazon Partner-Programm. Das Amazon Partner-Programm ermöglicht es Content Creator und Verlagen, Geld mit dem Empfehlen von Produkten zu verdienen. Wenn ein Besucher auf die Seite des Influencers geht und über den Link ein Amazon-Produkt kauft, wird der Influencer oder Publisher bezahlt.

Bitte berücksichtige, auch wenn du eine Einzelperson bist, kann es sein das du Gewerblich handelst, indem du Provisionen von Unternehmen bekommst. Lass dich von deinem Steuerberater beraten ob und in welcher Form du Gewerbetreibender bist und ein Gewerbe anmelden musst.

Marktforschung C2B-Modelle

Unternehmen sind ständig auf der Suche nach mehr Daten, um die Forschung und Entwicklung neuer Angebote und Marketingtaktiken voranzutreiben. Eine effektive Möglichkeit, diese Daten zu sammeln, sind Kundenbefragungen. Wenn die Verbraucher einen Anreiz haben, diese Umfragen auszufüllen, erhalten die Unternehmen mehr Daten.

Zusätzlich zu den Umfragen bezahlen einige Unternehmen die Verbraucher dafür, dass sie ihre Websites oder Software testen, um Programmier-, Ablauf- oder Designprobleme zu erkennen, bevor sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

C2B-Modelle für Freiberufler, Auftragnehmer und Minidienstleister

Diese C2B-Modelle bringen Freiberufler, Auftragnehmer oder Minidienstleister mit Unternehmen zusammen, die einen unabhängigen Auftragnehmer für eine kurzfristige Aufgabe oder Leistung benötigen. Personen erhalten Zugang zu Job- und Projektangeboten von Unternehmen und können darauf bieten oder Produkte und Dienstleistungen zum Verkauf anbieten.

 Der Marktplatz erhält eine Provision dafür, dass er den Unternehmen ein umfangreiches Netzwerk von Personen zur Verfügung stellt, die mit ihnen zusammenarbeiten möchten. Sowohl Unternehmen als auch Selbstständige finden diesen Dienst hilfreich, um neue Kontakte zu knüpfen und neue Arbeitsbeziehungen aufzubauen.

Hier sind einige C2B-Dienste, die Freiberuflern und Auftragnehmer helfen, sich mit Unternehmen zu vernetzen:

  • Fiverr. Die Fiverr-Website begann mit Auftragnehmern, die ihre Dienste für 5 Euro/Dollar anboten, um Verluste zu vermeiden, aber inzwischen werden auch etwas höhere Preise angeboten. Wenn ein Unternehmen den Auftragnehmer einmal für eine kostengünstige Aufgabe eingestellt hat, ist es wahrscheinlicher, dass es diesen Auftragnehmer auch für nachfolgende Projekte nutzt.
  • Freelance. Der Freelance.de-Marktplatz funktioniert ähnlich wie Fiverr, aber anstatt Aufgaben zu einem niedrigen Festpreis anzubieten, konkurrieren Freiberufler miteinander, indem sie auf Projekte bieten, die von Unternehmen eingestellt wurden.

Warum du ein C2B-Unternehmen gründen solltest?

In einer Zeit, in der die Technologie informative und kreative Inhalte demokratisiert hat und die Verbraucher mehr Macht denn je haben, ist es sinnvoll, dein Unternehmen darauf auszurichten, den Verbraucher als Experte zu nutzen. Denn wenn der Kunde stets neue Anforderungen haben sollte, kann es für dein Unternehmen nur von Vorteil sein, die Erkenntnisse, Vorschläge, Empfehlungen und Inhalte für dich zu nutzen.

Die Gründung eines C2B-Unternehmens bietet zwei große Vorteile:

  • Ein Wettbewerbsvorteil. Wenn du dich mit Kunden und Verbrauchern auseinandersetzt und ihre Bedürfnisse und Wahrnehmungen verstehst, kannst du deine Produkte und Dienstleistungen genauer auf ihre Bedürfnisse abstimmen. Außerdem kannst du das Kundenfeedback nutzen, um dein Marketing effektiver zu gestalten. Das verschafft dir einen klaren Vorteil gegenüber anderen Wettbewerbern, die die Kundenbedürfnisse nur erahnen oder sich auf Marktforschung beschränken.
  • Eine kollaborative Plattform. Wenn du deine Kunden um ihre Meinung bittest und dann auf dieses Feedback reagierst, führt das zu engagierten Kunden mit einer höheren Kundentreue. Diese Kunden werden zu deinen Markenbotschaftern. Außerdem kannst du Inhalte von Freiberufler zu einem viel niedrigeren Preis als von Profi-Agenturen beziehen, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt.

Wie man ein C2B-Unternehmen gründet und ausbaut

Da C2B-Unternehmen relativ neu sind, müssen grundlegende rechtliche Fragen wie die Rechnungsstellung und der Empfang von Geld noch vollständig geklärt werden. Ein traditionelles Unternehmen zahlt Löhne an eine begrenzte Gruppe von Beschäftigten, aber C2B-Unternehmen müssen möglicherweise Überweisungen, Paypalzahlungen, Kreditkartenzahlungen von vielen Kunden abwickeln.

Zum Glück kümmern sich oft Vermittlungsplattformen um die finanziellen und rechtlichen Aspekte von C2B-Transaktionen. Dienste wie PayPal und Digitsore24 erleichtern die Zahlungsabwicklung, und Google AdSense bezahlt Websitebetreiber, indem es ihnen Überweisungen/Zahlungen sendet.

Werkzeuge für das Wachstum deines C2B-Unternehmens

Das Wachstum deines C2B-Unternehmens erfordert Engagement und ein paar besondere Fähigkeiten. Im Gegensatz dazu verlassen sich B2B-Unternehmen in der Regel auf ihren Vertrieb und ihr Account-Management-Team, um Kundenbeziehungen aufzubauen und zu entwickeln.

Unternehmen die ihr Modell erweitern wollen, um ein C2B-Publikum zu erreichen, sollten diese Marketinginstrumente in Betracht ziehen:

  • Marktforschung (quantitative Umfragen, qualitative Interviews und Segmentierung).
  • Verbraucherfeedback-Kanäle wie Bewertungen und Rezensionen, Kundendienstleitungen und Möglichkeiten für Vorschläge oder Kommentare.
  • Soziale Medien, wie z. B. Online-Communities, Facebook-Seiten und Social Media Follower.

Das Marketing kann ebenso Werbung in Fachzeitschriften, Präsenz auf Kongressen und Fachkonferenzen, digitales Marketing (Online-Präsenz, SEO, E-Mail-Reichweite) und andere traditionelle Sensibilisierungsmaßnahmen umfassen.

Der C2B-Unternehmensansatz umsetzen

Das C2B Modell ist ein neues und wachsendes Segment des Wirtschaftsmarktes, das entweder das gesamte Geschäftsmodell eines Unternehmens darstellen oder ein bereits erfolgreiches Projekt ergänzen kann. Wie bei allen Geschäftsmodellen hängt der Erfolg deines Unternehmens davon ab, wie gut du den Markt kennst und bereit bist, neue Technologien einzusetzen, mit denen du deine Kunden einfacher denn je erreichen kannst.

Ein C2B-E-Commerce Ansatz ist eine strategische Entscheidung und erfordert das Engagement, den Verbraucher in die Geschäftsentscheidungen einzubeziehen. Das erfordert zusätzliche Anstrengungen, Ressourcen und Disziplin, um eine Fehlausrichtung zu vermeiden, aber es ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens in einem verbraucherorientierten Markt.

Wusstest du schon? Andere typische Geschäftsmodelle sind Business-to-Business (B2B), Business-to-Consumer (B2C) und Consumer-to-Consumer (C2C).

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Über den autor

Mathias Diwo

Mathias schreibt über transformative Digital- und Technologietrends, der Digitalisierung und der digitalen Transformation. Die Entwicklungen der Megatrends: von Cloud bis KI, von AR/VR bis 5G, den digitalen Arbeitsplatz und die Zukunft der Arbeit.

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